Der Labrador Retriever
Der Labrador ist der König der Retriever. Vielleicht ist er nicht der Stattlichste oder der Stärkste, dennoch ist er der König. Er ist ein intelligenter Hund, ohne Falsch; liebenswert ohne weich zu sein. Der Labrador Retriever ist seinem Herrn gegenüber immer loyal, dabei aber kein »Ein-Mann_Hund«. Er ist ein Gentleman, aber kein Hund, den man gegen die Wand drücken kann. Ein vor Temperament sprühender, das Spiel liebender Bursche, aber seine Krone gewann er als ehrlicher Arbeitshund.
Richard A, Wolters aus " Der Labrador Retriever"
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Der Labrador – einer der beliebtesten Hunde Deutschlands
Der Labrador gehört zu den beliebtesten Hunderassen, nicht nur in Deutschland. Neben seiner schönen Fellfarbe wird ihm auch ein familienfreundliches und kinderliebes Wesen nachgesagt, das ihn zu einem idealen Familienhund macht. Er macht einfach alles mit: Der Labrador liebt lange Spaziergänge, hat keine Scheu vor dem Wasser, hört gut, wenn er richtig erzogen wurde, und ist trotz seiner Größe keine Gefahr für Kinder. Darüber hinaus wird diese Hunderasse auch gerne bei der Jagd eingesetzt – denn der Labrador gehört zur Gruppe der Stöberhunde, die Wild aufspüren und apportieren können. Ein echter Allrounder also, dieser Hund.
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Größe und Wesen des Labrador Retriever
Mit einer Widerristhöhe von bis zu 57 Zentimetern ist der Labrador durchaus schon in die Gruppe der großen Hunde einzuordnen. Dennoch gibt es nur wenige Menschen, die vor einem Hund dieser Rasse Angst bekommen, denn seine ganze Körpersprache vermittelt auch ängstlichen Menschen, dass vom Labrador keine Gefahr droht. Aus diesem Grund ist er auch hervorragend als Therapiehund geeignet, nicht nur für Menschen mit Angst vor Hunden, sondern auch für alte Menschen, für Blinde und für psychisch kranke Menschen. Sein freundliches Wesen und seine große Gelehrigkeit machen ihn zum perfekten Begleithund für Menschen, die in bestimmten Lebensbereichen auf Hilfe angewiesen sind. Ist der Labrador noch jung, kann ihm nicht nur beigebracht werden, wie man Gegenstände apportiert. Das Einschalten von Licht, das Aufheben heruntergefallener Gegenstände und das Öffnen von Schubladen sind einige der leichtesten Übungen, die sich dieses intelligente Tier gerne beibringen lässt.
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Der Labrador Freundlich & unkompliziert
Wer sich einen Labrador halten möchte, der bekommt einen sehr unkomplizierten, freundlichen Hund. Wurde er gut erzogen, dann hat man viele Jahre lang Freude an diesem schönen Tier. Dafür ist es aber auch wichtig, sich gut um den Hund zu kümmern. Das richtige Futter, Fellpflege, Gesundheitsvorsorge und Erziehung, aber auch Bewegung und Beschäftigung sind die wichtigsten Punkte im Leben jedes Hundes. Da der Labrador einen großen Bewegungsdrang hat und ihm der Mensch als Leittier sehr wichtig ist, sollte sich aber jeder Hundebesitzer darüber im Klaren sein, dass der Hund nicht zu oft allein gelassen werden sollte. Eigentlich ist das aber kein Problem, denn auch auf Reisen oder als Bürohund ist der Labrador ein ruhiges und verträgliches Tier.
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Geschichte und Herkunft des Labradors
Eigentlich könnte man die Geschichte des Labradors ganz einfach erklären: Über viele Ecken stammt er vom Wolf ab, so wie eigentlich jeder Hund. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn im Laufe der Evolution hat es vom Wolf ja extreme Veränderungen gegeben, die vom Rehpinscher im Zwergenformat bis zum ponygroßen irischen Wolfshund reichen. Deshalb lohnt es sich, einmal einen genaueren Blick auf den Labrador und seine Familie zu werfen.
Ursprünglich kam der Labrador aus Kanada
Ursprünglich stammt der Labrador aus Kanada, genauer gesagt von der gleichnamigen Halbinsel im Nordosten des Landes. Da Kanada früher eine rein britische Kolonie war und noch heute zum britischen Commonwealth gehört, gilt er als britische Hunderasse, obwohl er nicht der Insel jenseits des Ärmelkanals entstammt. Die Halbinsel Labrador gehört teilweise zu Quebec und teilweise zu Neufundland. Ja, Sie haben richtig gelesen. Der Labrador ist also eng verwandt mit dem Neufundländer, auch wenn dieser noch größer, kräftiger und haariger ist. Entdeckt wurde die 1,5 Millionen Quadratmeter große Halbinsel im Jahr 1495, ebenso wie die Indianer waren die Hunde aber schon Jahrtausende zuvor hierher gewandert und wurden nicht erst – wie die Mustangs – durch die spanischen, französischen und englischen Entdecker mitgebracht. Wie genau der Labrador nach Amerika kam, ist aber leider nicht ganz klar. Es gibt verschiedene Theorien.
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Das Wesen des Labradors
Der Labrador ist ein von Grund auf freundlicher Hund. Aggressivität oder Angst gegenüber Menschen sind hier nicht zu finden, weshalb er sich sehr gut als Familienhund und überhaupt nicht als Wachhund eignet. Er ist sehr menschenbezogen und geht auch auf Fremde mit viel Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit zu. Generell ist er ein sehr neugieriges Tier, das seine Umwelt genauestens mit Augen, Nase, Zunge und Pfoten erkundet. Selbst Kinder, die dem ruhenden Hund zu nahe kommen oder ihm ungewollt sogar einmal Schmerzen zufügen, nimmt diese Hunderasse mit viel Geduld hin. Obwohl er mit einer Größe von bis zu 57 Zentimetern alles andere als ein kleiner Hund ist, kann man ihn dadurch auch bedenkenlos in einem Haushalt mit Kleinkindern halten.
Geduld und Ausgeglichenheit beim Labrador
Die Geduld und Ausgeglichenheit des Labradors kommt vermutlich daher, dass er über viele Jahre hinweg nur zur Jagd genutzt wurde. Dass der Hund still neben seinem Herrchen liegen konnte, bis es Wild aufzustöbern oder zu apportieren galt, war eine der Grundvoraussetzungen. Ein unruhiger Hund würde das Wild verjagen, ehe es geschossen ist, oder die Beute selbst fressen, statt sie dem Jäger zu bringen. Seine Liebe zum Wasser war beim Apportieren ebenfalls sehr nützlich. Noch heute gehören diese beiden Fertigkeiten zu den wichtigsten charakteristischen Merkmalen des Labradors.
Ruhig aber fordernd
Obwohl der Labrador ein sehr ruhiges Tier ist, braucht er viel Beschäftigung. Es ist also nicht damit getan, hin und wieder mit ihm eine Runde um den Block zu gehen. Lange Spaziergänge mit Renn- und Badephasen, Apportierspiele, aber auch Intelligenzspiele sind goldrichtig, um den Labrador zu beschäftigen. Er wird dadurch aufmerksamer, anhänglicher und ausgeglichener – wichtige Faktoren für ein gesundes Tier. Darüber hinaus ist ein Labrador mit dem will to please ausgestattet. Das bedeutet, dass er ein sehr großes Bedürfnis hat, den Menschen zu gefallen. Er reagiert deshalb besonders schnell und lässt sich leicht Befehle beibringen. Auch bei Anfängern ist er wegen seines großen Gehorsams und seinem leichten Lernen sehr beliebt, da er so auch ohne große Erfahrung mit Hunden leicht unter Kontrolle zu bringen ist.
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So wird der Labrador richtig erzogen
Der Labrador ist ein friedliches und aufmerksames Tier. Dennoch ist die richtige Erziehung einer der Eckpfeiler im Leben von Mensch und Hund. Ein Labrador, der keine vernünftige Erziehung genossen hat, hört im falschen Moment nicht, kaut vielleicht die Möbel oder Kleidung an oder bellt den ganzen Tag über – sehr zum Leidwesen der Nachbarschaft. Schon mit einem jungen Hund lohnt sich daher der Besuch in der Welpenschule. Zwar gibt es hier noch keinen richtigen Unterricht, doch lernen die Hunde hier, wie sie sich anderen Hunden und Menschen gegenüber verhalten müssen. Ab etwa drei bis sechs Monaten wird es dann Zeit für den Besuch in der Hundeschule. Hier lernt der Labrador, auf welche Befehle er wie zu reagieren hat. Und auch als Mensch lernt man in der Hundeschule viel darüber, wie man seinen Hund kontrolliert.
Hundeschule auch für Labrador Hunde hilfreich
Natürlich ist es kein Muss, in die Hundeschule zu gehen. Auch mit Hilfe eines privaten Hundetrainers oder alleine kann man sein Tier erziehen. Wenn Sie Ihren Labrador selbst erziehen, sollte das durch positive Verstärkung geschehen. Erfahrungsgemäß lernen Tiere schneller, wenn sie für etwas gelobt werden, als wenn sie für etwas bestraft werden. Gerade in der Anfangszeit geht das am einfachsten durch Leckerli, aber auch durch Streicheleinheiten und ähnliches. Wichtig ist dabei, dass das Lob sofort erfolgt, wenn der Hund dem Befehl gefolgt ist. Wartet man damit zu lange, verbindet der Labrador das Lob vielleicht mit der falschen Tat und gewöhnt sich dadurch eine Unart an. Möglicherweise kann er das Lob auch gar keiner Tat mehr zuordnen, so dass die Unterrichtseinheit umsonst war. Sollte der Labrador doch einmal bestraft werden müssen, darf dies ausschließlich durch die Stimme geschehen. Schläge – auch ein Klaps – sind selbstverständlich tabu. Wichtig ist, dass der Hund nicht angeschrien wird. Ein energisches Nein erfüllt seinen Zweck.
Erziehung mit den richtigen Kommandos
Für die Erziehung des Hundes ist es wichtig, dass der Labrador keine menschliche Sprache versteht (auch wenn fast jeder Hundebesitzer bei seinem Hund ein Sprachverständnis annimmt und sich gerne mit seinem Vierbeiner unterhält :-)). Er hört nur die verschiedenen Laute und merkt sich diese. Wer seinen Hund erzieht, der sollte sich daher angewöhnen, seine Kommandos immer in derselben Tonstärke zu geben. Sitz sollte also immer gleich ausgesprochen werden und nicht mal tiefer und mal höher. So fällt es dem Hund leichter, Befehle richtig einzuordnen und sofort umzusetzen. Obwohl der Labrador ein sehr aufmerksames und gelehriges Tier ist, sollte man allerdings nicht zu viel erwarten. Erfahrungsgemäß dauert es 50 bis 200 Mal, ehe ein Hund einen Befehl wirklich verinnerlicht hat. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, neue Befehle nicht nur einmal, sondern über mehrere Tage oder Wochen hinweg zu trainieren. Mehrere kurze Lerneinheiten, die sich langsam steigern, sind dabei optimal. So wird der Hund nicht überfordert und bleibt motiviert. Nach der Übungsphase sollte dann noch eine ausgiebige Spielrunde folgen. So verbindet der Labrador das Gelernte gleich mit etwas Gutem.
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